Camino Frances,  Jakobsweg Blog

Camino Frances ab Leon – in 13 Etappen geht’s bergauf und bergab

Hier stelle ich euch meine Etappen des Camino Frances ab Leon vor. Die 13 Etappen waren gut zu meistern. Gerade die letzten 100 km gingen mir sehr leicht “vom Fuß”. Insgesamt sind es ab Leon ca. 312,37 km nach Santiago.

Etappenübersicht:

Hinflug: Frankfurt International nach Madrid
Alsa Bus vom Flughafen Madrid nach Leon

  1. Etappe: Leon nach Villandangos del Paramo – 20,22 km
  2. Etappe: Villandangos del Paramo nach Murias de Rechivaldo – 31,50 km
  3. Etappe: Murias de Rechivaldo nach Rabanal del Camino – 15,50 km
  4. Etappe: Rabanal del Camino nach El Acebo – 16,66 km
  5. Etappe: El Acebo nach Ponferrada – 15,50 km
  6. Etappe: Ponferrada nach Villafranca del Bierzo – 24,67 km
  7. Etappe: Villafranca del Bierzo nach Las Herrerias – 19,80 km
  8. Etappe: Las Herrerias nach Triacastela – 30,80 km
  9. Etappe: Triacastella nach Sarria – 24,23 km
  10. Etappe: Sarria nach Gonzar – 29,85 km
  11. Etappe: Gonzar nach Melide – 31,36 km
  12. Etappe: Melide nach O Pedrouzo – 33, 11 km
  13. Etappe: O Pedrouzo nach Santiago – 19,16 km

Rückflug: Santiago nach Frankfurt Hahn

Auf dem Camino Frances bin ich ab Leon gestartet. Die Hinreise nach Spanien war leider mit kleinerem Nervenkitzel verbunden. Ein paar Tage vor Abflug wurde nämlich einfach mein Hinflug gestrichen. Ich wollte mit Ryanair von Lautzenhausen (Frankfurt Hahn) nach Santiago fliegen und dann mit dem Alsa Bus nach Leon. Mein Rückflug von Santiago nach Lautzenhausen blieb bestehen. So verbrachte ich eine panische Nacht mit Recherchen für eine Alternative. Da kamen mir die wildesten Ideen in den Kopf von Zugfahrten bis diverse Inlandsflüge durch Spanien. Die Corona-Lage sorgte nicht gerade dafür, dass es viele Alternativen gab. Doch dann kam mir die zündende Idee: Ich würde nach Madrid fahren und von dort mit dem Alsa Bus nach Leon. Ich fand einen Flug von Frankfurt nach Madrid und eine Busabfahrt, die ca. 1,5 Stunden nach Landung am Flughafen Madrid lag. Perfekt! (Kleiner Spoiler: Die 1,5 Stunden waren äußerst knapp bemessen, denn der Flughafen Madrid ist riesengroß und ein Labyrinth.) Zum Glück hat alles gut geklappt und ich konnte wie geplant einen Tag später ab Leon starten.

Der Alsa Bus

Zum Alsa Bus hier noch ein kurzer Einschub: Wenn man sich nicht auskennt am Flughafen Madrid, sollte man sich genügend Zeit einplanen, um vom Ankunfts-Gate zum Busterminal zu gelangen. Man muss den Weg nämlich mit einem Shuttle-Bus zurücklegen, der über eine Autobahn fährt. Gehen is nicht! Auf den Shuttle-Bus warten auch alle anderen Passagiere und so quetschen sich alle gleichzeitig in den viel zu kleinen Bus. Wer nicht mehr reinpasst, muss auf den nächsten warten. Es gibt wohl auch eine U-Bahn auf dem Flughafen, die habe ich aber leider nicht gefunden, deshalb musste ich den Bus nehmen. Am richtigen Terminal angekommen, muss man sich dann noch zu den Busterminals durchsuchen. Ich habe einfach stumpf das Flughafenpersonal gefragt. Ich konnte mir gerade noch eine Cola kaufen, dann stand ich vor ca. 10 Reisebussen und hatte keine Ahnung, welcher meiner ist. Auch hier habe ich jeden Busfahrer gefragt. Achtung, die meisten konnten kein Englisch. Dann war ich endlich am richtigen Bus angekommen, da ging die Fahrt auch schon los. Sie dauerte 5 Stunden. Es gab keinen Pausen-Halt. Also Pipi machen – is nicht! Essen und trinken war verboten aufgrund der Maskenpflicht. Da ich sowieso Migräne hatte von dem ganzen Stress am Flughafen hatte ich mir eine Tablette eingeworfen und geschlummert. Aber im wachen Zustand wäre diese Busfahrt echt eine Tortur gewesen. Die Sitzreihen waren sehr eng aneinander. Ich mit meinen 1,60 m fand es schon sehr eng. Ich frage mich, wie da größere Menschen bequem sitzen sollen. Alles in allem war ich froh, dass es eben diese Busverbindung gab, aber es war schon sehr anstrengend und nach Möglichkeit würde ich das nächste Mal ein anderes Transportmittel ausprobieren.

Die Strecke

Zu Beginn war die Strecke sehr straßenlastig. Die erste Etappe verlief entlang einer Bundesstraße. So war auch meine erste Übernachtung in einer Pension an der Straße direkt neben einer Tankstelle. Da kam jetzt nicht wirklich Camino-feeling auf, aber in den folgenden Tagen wurde der Weg immer besser und schöner. Als ich dann in den Bergen ankam war ich auch gedanklich auf Camino eingestellt.

Ich wusste schon vorher, dass der Camino Frances bergig ist. Teilweise waren die Anstiege wirklich anstrengend, aber oben angekommen, wird man mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Mein Lieblingsort war das Cruz de Ferro. Der höchste Punkt auf dem Camino. Der Ort hatte wirklich eine positive Ausstrahlung auf mich und ich denke viel daran zurück und das schenkt mir im Alltag Kraft. Generell fand ich die Orte rund um das Cruz de Ferro alle sehr magisch und schön.

Rund um die Anstiege sollte man sich nicht so viele Kilometer pro Tag vornehmen. Da fühlt man sich nach 16 km fast wie nach 35 km. Nach erklimmen von O’Cebreiro geht es meistens nur noch abwärts und so habe ich meine Kilometeranzahl dann gesteigert. Ich war so drin im Camino und wollte einfach immer weitergehen. Ich habe es so genossen, dass ich einmal sogar zwei Etappen an einem Tag gegangen bin. (Ich wollte eigentlich von Gonzar nach Arzua, bin aber einfach weiter bis Melide gegangen). Das ging aber auch nur einmal, danach hatte ich sehr fiese Blasen. Aber Camino-Fans wissen, was ich meine. Ich nenne dass den Camino-Spirit. Du kannst eigentlich nicht mehr, aber auf wundersame Weise tragen dich deine Füße weiter und du gehst einfach weiter bis ans Ziel. Das ist für mich die Magie, die der Camino ausmacht. Du entdeckst Energie in deinem Körper, von der du nicht wusstest, dass sie in dir schlummert.

Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sowohl lange, als auch kurze Wandertage planen sollte, um sich zwischendrin zu erholen und den Füßen eine Pause zu gönnen. Mal 15-20 km und dann mal 30-35 km ist gut machbar. Ein gewisses Grundlevel an Fitness sollte aber schon vorhanden sein. Vorallem für die Auf- und Abstiege. Die Abstiege sind auch nicht zu vernachlässigen, da es teilweise so steil war, dass ich seitwärts gehen musste.

Trotz aller Anstrengungen liebe ich es einfach! 🙂

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